Beim Frühstück mit Tobias Kienle, Morgengold-Partner in Esslingen, erfahren Sie mehr über schwäbische Frühstücksvorlieben und Nachhaltigkeit in der Lieferkette.
Ich lebe in Gomaringen und nutze natürlich den Morgengold-Bäcker in meinem Liefergebiet, den Brot-Sommelier und deutschen Meisterbäcker Jörg Schmid. Dort ist das Butterhörnchen einfach sensationell. Am Wochenende darf auch gerne mal eine Laugenstange dabei sein.
Bei unserem großen Liefergebiet haben wir natürlich eine Vielzahl von Bäckern. Wir setzen dabei auf ein ultra-regionales Konzept, sodass wir im Radius von circa 15 Kilometern jeweils einen Bäcker haben. Bei der Auswahl habe ich größtmöglichen Wert auf Qualität, Produktionsmethoden und Nachhaltigkeit gelegt. Es ist uns wichtig, mit unserem Service den kleinstmöglichen ökologischen Fußabdruck zu gewährleisten.
Wenn Sie die gesamte Lieferkette betrachten, dann werden die Vorteile offensichtlich. Durch unser Vorbestellprinzip gibt es bei uns keine Überproduktionen. Das bedeutet, Nahrungsmittel werden bei uns weder weggeworfen, noch umsonst produziert. Zudem beziehen unsere Bäcker ihre Zutaten direkt vor Ort und kennen die Produzenten noch persönlich. Als Beispiele kann ich unsere Bäcker Scholderbeck (Weilheim/Teck), Schultheiss (Ostfildern) und Schmid (Gomaringen) nennen. So werden schon die Rohstoffe nicht erst durch ganz Deutschland oder halb Europa transportiert, was sehr viel Energie verbraucht. Auch unsere Kunden können sich die Autofahrt zum Bäcker sparen. In Summe betrachtet ist Morgengold ein Qualitätsprodukt mit hervorragender ökologischer Bilanz, bei dem wir immer auf den optimalen Einsatz der Ressourcen achten.
Mit der voranschreitenden Digitalisierung war mir klar geworden, dass ich in meinem vorherigen Beruf nicht für immer bleiben konnte. Dann bin ich auf das Konzept von Morgengold gestoßen. Nach dem Erstkontakt und Infogespräch habe ich mich sehr intensiv mit der Umsetzung des Projekts beschäftigt. Kann ich das? Worin liegen meine Stärken? Habe ich den Rückhalt in meinem Umfeld und das Durchhaltevermögen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen? Die Antwort auf diese Fragen war zum Glück ein Ja.
Die stellen sich natürlich immer und in jeder Unternehmensphase ein wenig anders. Zu Beginn meiner Morgengold-Karriere war das Wichtigste, das Konzept zu verstehen und erfolgreich umzusetzen. Dafür waren die Zentrale und mein Berater elementar wichtig. Ohne die Basics wird man aus meiner Sicht als Morgengold-Partner keinen Erfolg haben. Danach folgt der Schritt aus der Selbstständigkeit hin zum Unternehmer. In dieser Phase befinde ich mich gerade. Man zieht sich aus dem operativen Geschäft mehr und mehr zurück, delegiert Aufgaben und bildet ein starkes Team um sich.
Ich habe mit knapp 800 Kunden angefangen und betreue nun schon 1.800 Kunden. Da sprechen die Zahlen für sich, denke ich. Zudem haben wir über 100 extrem treue Kunden, die seit über 20 Jahren dabei sind. Vielen Dank an dieser Stelle dafür.
Das ist natürlich schwer zu sagen, die Geschmäcker sind so unterschiedlich. Im Schwabenland gehört dazu selbstverständlich alles, was mit Lauge zu tun hat. Aber auch unsere Morgengold-Brötchen und Croissants sind die Dauerbrenner.
Morgengold ist so kurios wie das Leben, man hat mit Menschen und manchmal auch mit Tieren zu tun (lacht). Als ich einmal flotten Schrittes und in völliger Dunkelheit an eine Haustür lief, schreckte plötzlich eine Katze auf, die ich zuvor nicht gesehen hatte. Sie sprintete wie der Blitz davon und riss dabei eine Vase um, die klirrend zersprang. Daraufhin schoss ein Hund laut bellend von innen an die Haustür, um den Störenfried zu vertreiben. Zum Glück war die Tür geschlossen, sonst hätte er mich wahrscheinlich gefressen. Da hat man dann kurz Adrenalin im Blut.
Herr Kienle, vielen Dank für das Interview.